Kunstschwarm

Frage

Wir hatten von einem Bekannten kürzlich einen Kunstschwarm erhalten, den er, wie er uns bei der Übergabe mitteilte, aus mehreren Völkern beim Honig-Schleudern zusammenstellte. (1) Das Volk befand sich in einem Aluminium Gitterpapierkorb, versehen mit einem Holzdeckel und eingelassenem Futterlumpen (mit Zuckerwasser getränkt). Ebenso befand sich darin eingehängt in einem Zusetzkäfig die Königin. Ist das normal? (2) Beim Einlogieren habe ich zuerst die Seitenkappe des Königinnenkäfigs ausgebrochen und diesen in den vierten Rahmen gehängt, danach die weiteren Rahmen wieder ein- und den Deckel aufgesetzt. Ch. Hat im Vorfeld den Eingang vom Bienenstock in die Rähmchen mit Probolis und Bienenwachs präpariert. Danach habe ich den Schwarm auf das Schwarmbrett abgeschlagen, in der Hoffnung, dass das Volk nun zügig einlaufen werde. Mit Schrecken mussten wir feststellen, dass bereits sehr viele Bienen leblos waren. Einige Bienen begannen einzulaufen, ein weiterer grosser Teil des Volkes hat sich unter dem Schwarmladen zu einer Traube zusammengeschlossen. In der Hoffnung, dass diese über Nacht einlaufen würden, sind wir nach Hause gegangen. Leider trafen wir am folgenden Morgen ein unverändertes Bild an, weswegen wir uns dazu entschlossen, das restliche Volk vom Schwarmladen direkt in das Magazin einzuschlagen. War dieses Vorgehen richtig so? (3) Bei der Kontrolle heute Abend stellte ich fest, dass sich um den Königinnenkäfig eine Traube mit dem lebenden Bienenvolk gebildet hat. (4) Leider liegen aber am Boden des Magazins sehr viele verendete Bienen. Was habe ich falsch gemacht? (5) Wie sollen wir die Toten Bienen aus dem Magazin entfernen? (6) Ich glaube den Königinnenkäfig einzuhängen war ebenfalls nicht richtig - hätte ich den nur auf die Rähmchen legen müssen? Wie nehme ich den später wieder raus? (7)

Antwort

1. Dieses Zusammenwürfeln von Bienen - meist aus dem Honigraum - bei der Honigernte, ergibt eine ganz unglückliche Zusammensetzung der Altersstruktur der Bienen. Leider ist es mittlerweile so üblich, ich halte nichts davon. Ein so erstellter Kunstschwarm muss zwingend für drei Tage in den Keller. Und er muss zwingend gefüttert werden, sonst verhungert er.

2. Das ist "eigentlich" problemlos, ausser dass ein Kunstschwarm gefüttert werden muss, denn dieser hat im Gegensatz zum Naturschwarm keine Möglichkeit gehabt, Futter aufzunehmen. Von daher reicht ein getränkter "Futterlumpen" nie und nimmer.

3. Ja, das war die einzig richtige Handlung.

4. Das ist ein gutes Zeichen.

5. “Eigentlich" nichts. Weil es ein Kunstschwarm war, hättest du ihn direkt in das Magazin abstossen sollen. Das wäre in diesem Fall besser gewesen. Aber das konntest du nicht wissen, weil wir bisher nur die Naturschwärme behandelt haben. Die leblosen Bienen sind verhungert.

6. Ziehe den Varroaschieber, mach die kleine Schraube, die das Bodengitter fixiert los, ziehe dieses kurz raus und wieder rein. Schraube anziehen und der Boden ist sauber.

7. Du hast richtig gehandelt. Bei der ersten Kontrolle auf Brut (in ca. 10 Tagen) kannst du ihn einfach entfernen.

Rückmeldung des Fragenden

Fazit: Eine Erfahrung haben wir bereits gemacht - nie wieder ein Kunstschwarm zum Beginnen. Das hat mit Natur nichts zu tun.